Unternehmer*innen für eine enkeltaugliche Wirtschaft von morgen
Freia Torge
Geschäftsführerin bei COOL ANTS Germany
Wenn man friedlich am Wegrande auf die Gelegenheit wartet, die vielleicht vor einem stehenbleibt, wird man nie etwas erreichen. Die Gelegenheit ist ein eiliges Tier, das vorbeigaloppiert, und man muss im Lauf hinaufspringen, wenn man es packen will.*
Getreu dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ hat Freia Torge in ihrem Leben schon so manchen unerwarteten Haken geschlagen. Ursprünglich ausgebildet als Kommunikationswirtin an der HdK Berlin (heute UdK) wechselte sie nach Stationen im Bereich Film und neue Medien zum internationalen Technologieberater Accenture, um sich unternehmerische Methodenkenntnis anzueignen. Weitere Stationen im Beratungs- und IT-Umfeld folgten, bevor sich Freia aufgrund von Familienzuwachs durch Adoption einige Jahre ganz ins Private zurückzog.
Der Weg zurück ins Arbeitsleben ergab sich 2015, als nach dem Sommerurlaub plötzlich Hunderte neue Nachbarn aus aller Herren Länder um die Ecke untergebracht wurden. Mehrere Jahre intensiver Vollzeit-Tätigkeit als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin folgten mit vielen wunderbaren und tragischen Momenten, einer großen Horizonterweiterung und weiterem Familienzuwachs - diesmal durch eine Erwachsenenadoption.
Und dieser neue große Sohn gab den Impuls für einen weiteren Wendepunkt: ein kleiner Familienbetrieb zum Handel mit dem Herkunftsland Irak wurde Anfang 2019 gegründet. Die im Jahresverlauf immer angespanntere politische Lage im Irak sowie Corona hier und dort bremste den unternehmerischen Elan erst einmal kräftig ein. Doch im Hochsommer 2020 fand Freia, angeregt durch eine Anfrage aus dem Irak, im Ausland sehr innovative Produkte zur energieneutralen Kühlung. Nach ersten sehr vielversprechenden Tests war schnell klar, dass das Unternehmen den Fokus auf dieses Thema legen wollte.
Angelehnt an den englischen Begriff „Coolants“ (Kühlmittel) entstand der neue Firmenname „Cool Ants“ (Coole Ameisen) und der zukünftige Weg war klar: Kühlung ohne Energie war fortan das Herzensthema von Freia und ihren Mitstreiter*innen. Und da diese Produkte nicht nur für den Irak, sondern auch für Deutschland eine immer größere Relevanz haben, lag ein großer Fokus schnell auch auf dem Deutschlandvertrieb.
Durch die Energiekrise bestärkt wurde das Angebot im Jahr 2022 erweitert um Klimamaterialien, die nicht nur im Sommer gegen Hitze, sondern auch im Winter gegen Kälte helfen – und auch diese Produkte wirken auf physikalisch ganz andere Art und Weise, als es klassisches Dämmmaterial tut. So umfasst das Produktangebot inzwischen neben innovativen Kühlstoffen, Hitzeschutz-Rollos und Kühlfolien auch ganzjährig wirksame Klimabeschichtungen für Innenräume, Fassaden und Dächer.
Die größte Herausforderung dabei ist neben Normen, Zulassungsanforderungen und sonstigen Formalitäten das Thema Bekanntheit. Da hilft nur viel, viel Netzwerken und Überzeugungsarbeit bei Handwerkern und potenziellen Kunden. Doch wie gesagt, Stillstand ist Rückschritt, und so wirbelt Freia unermüdlich weiter – und die konkreten und messbaren Erfolge der bisherigen Kunden sprechen für sich selbst.
Diese Fragen beschäftigen Freia aktuell besonders:
Vom Netzwerken zum konkreten Auftrag - Anregungen zum Vertriebserfolg
Multiplikatoren für nachhaltige Produkte finden - wo und wie kann man sich platzieren?
Neuaufbau eines Unternehmens von Null an - was muss ich selbst aufbauen, was kann ich auslagern?
Zu diesen Themen teilt Freia sehr gern ihr Know how und ihre Erfahrungen:
Integration von Flüchtlingen - so viel Potenzial liegt da brach!
Beziehungsmanagement - people buy from people they like
* Zitat von Baron Pierre de Coubertin, Initiator der Olympischen Spiele der Neuzeit