Unternehmer*innen für eine enkeltaugliche Wirtschaft von morgen
Margret Rasfeld
Bildungsinnovatorin für die Schule im Aufbruch
Meine Vision ist eine begeisternde wertschätzende Lernkultur, die zu Gemeinsinn und Verantwortung, Kreativität, Visionskraft, Unternehmensgeist und Handlungsmut inspiriert, ermutigt und befähigt.
Margret Rasfeld wird oft nicht nur als Bildungsinnovatorin, sondern auch als Mutmacherin bezeichnet. Diesen Ruf hat sie verdient.
Im Sommer 2022 veröffentlichten Schüler:innen des Leipziger Reclam Gymnasiums 70 Briefe aus der Schülerschaft, in denen sie über ihren Frust, ihren Stress, ihre Ängste schrieben, die der gelebte Schulalltag bei ihnen auslöst. Zusammen mit der Künstlerin Ute Puder ging Margret auf diese Schüler:innen zu, um mit ihnen ein Format zu finden, das über reinen Protest hinausgeht: Das Leipziger Real-Labor will Lösungen entwickeln, und zwar gemeinsam mit Schüler:innen, nicht über deren Köpfe hinweg.
Seit sie 2016 in den Ruhestand ging, nach insgesamt 40 Jahren Arbeit in Schulen und zuletzt neun Jahren als Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ), widmet sich Margret weiterhin dem Thema, für das sie seit Jahren brennt: Schule im Aufbruch.
Den gleichnamigen Verein gründete sie 2012 mit Prof. Gerald Hüther und Prof. Stefan Breidenbach als Ergebnis des Zukunftsdialogs „wie wir lernen wollen“ der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Verein begleitet Schulen bei der Transformation zu einer Lernkultur, die die angeborene Begeisterungsfähigkeit und Kreativität von Kindern erhalten und fördern will.
Das große Ziel ist: Das im 20. Jahrhundert steckengebliebene Schulsystem nicht nur zu reformieren, sondern komplett neu zu denken!
Über das Konzept FREI DAY will Margret zusammen mit ihren Mitstreiter:innen eine neue und zeitgemäße Form des Lernens schon jetzt in die Schulen bringen. Schüler:innen können im Rahmen des FREI DAYS an einem Tag in der Woche vier Stunden selbstbestimmt in Gruppen über die Zukunft nachdenken, ihrer Neugier folgen und dabei Projekte entwickeln, in denen sie Wissen über Fächergrenzen hinaus verwenden und sich selbstständig neues Wissen aneignen.
Die Projektthemen stammen aus keinem vor Jahren beschlossenen Rahmenlehrplan. Grundidee dieses Lernkonzepts:
Die Fragen stellt das Leben.
Die Lernerfahrung erfolgt gemeinschaftlich und Schüler:innen erleben ein Lernen mit Selbstbestimmung, Handlungsorientierung und Realitätsgebundenheit - Dinge, die sie im klassischen Schulunterricht so gut wie nie erfahren dürfen.
Warum Margret das alles so wichtig ist? Weil Schüler:innen von heute die Gestalter:innen von morgen sind. Deswegen braucht es eine Schule, die sie für die Herausforderungen der Zukunft bestmöglich vorbereitet. Viel mehr als um reine Wissensvermittlung geht es um die Entwicklung von Fähigkeiten zur Selbstermächtigung.
Um dieses Konzept weiter zu verbreiten, veröffentlichte Margret zuletzt im Oktober 2021 das Buch "FREI DAY: Die Welt verändern lernen! Für eine Schule im Aufbruch" im oekom Verlag.