Unternehmer*innen für eine enkeltaugliche Wirtschaft von morgen
Sandra Schimmele
Gründerin von Hemd´s Up - Upcycling.Anziehend.Anders.
Textilien einfach wegwerfen - der blanke Irrsinn!
Sandra findet es wirklich schlimm, dass Mode und Kleidung zur Wegwerfware geworden ist. Vor allem wenn sie bedenkt wieviele Menschen für wenig Geld dafür arbeiten. Von der Qualität der Textilien ganz zu schweigen. Sogar beim Recycling taugt rund die Hälfte der Textilien nur noch für Putzlappen. Die Textilindustrie ist zu allem Übel auch noch einer der größten Umweltsünder dieser Zeit.
Mit 45, nach vielen Jahren als Marketingleiterin, hat diese Situation Sandra bewogen, noch mal etwas komplett neues zu beginnen und sich für weniger Textilmüll einzusetzen. Ihr Hobby, die Schneiderei, war von Vorteil, so konnte sie direkt mit den ersten Ideen loslegen.
Heute werden nach ihren Ideen echte Upcycling Produkte gefertigt - von Etuis, Taschen und Kissen bis hin zu Blusen und "echter Mode". Auch sogenannte „Erinnerungsstücke“ fertigt sie für Ihre Kunden, die sich von Kleidung, die sie mit Momenten oder Menschen verbindet, nicht trennen können.
Waren die ersten Ausgangsmaterialien noch die Hemden von Sandras Freund, so sind die Bezugsquellen der Kleidungsstücke und Textilien inzwischen sehr vielfältig. Anfangs waren es hauptsächlich Kleidungsstücke aus Privathaushalten. Heute unterstützen auch Partner aus Industrie und Handel. Hemd´s Up erhält auch neue, aber defekte, Kleidungsstücke. Ebenso bezieht Sandra hochwertige Stoffproben und Reststücke von Designern und Großhändlern. Bei der Auswahl acht sie natürlich sehr genau darauf dass es sich um hochwertige Materialien handelt.
Die Textilien werden gereinigt, geprüft, aufgetrennt. Jedes Produkt wird im Atelier individuell zusammengestellt - bis hin zu den Knöpfen und dem Nähgarn. Scheiderinnen und Menschen mit Handicap fertigen jedes einzelne Stück in liebevoller Handarbeit. Sandra arbeitet dazu mit einer gelernten Schneiderin und mit zwei Werkstätten aus Berlin zusammen. Sie fördert damit bewusst die Fähigkeiten der Mitarbeitenden der Werkstätten. Neue Modelle werden gemeinsam besprochen und manchmal auch in der Art und Weise angepasst damit die Umsetzung gelingt. Für ein neues Produkt kann die Vorbereitungszeit bis zum ersten verkaufsfertigen Modell auch mal einige Wochen dauern. Für manche Modelle werden auch Teilproduktionen geliefert und dann im Atelier vollendet.
Diese Fragen beschäftigen Sandra aktuell besonders:
Nachhaltigkeit geht uns alle an. Sandras Eindruck: Die Mehrheit handelt noch nicht. Also die Frage: Wie erreichen wir Menschen um einen bewussteren Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen zu erzielen?
Zu diesen Themen teilt Sandra gern ihr Wissen und ihre Erfahrung:
Warum aussortierte Kleidung nicht im Textilmüll landen muss
Warum auch Upcycling Produkte salonfähig und alltagstauglich sind
Warum Kleidungsstücke mit Erinnerungswert nicht in einer Kiste verstauben müssen.
Sandra ist immer an Unternehmen interessiert, die sich mit Upcycling, Refashion, Zero Waste, Inklusion und nachhaltigen Kreisläufen beschäftigen.